8. Oktober 2012

Wandern...

... ok hätte mir jemand vor nem Jahr gesagt, ich geh wenn ich in Boston bin wandern, hätte ich wohl laut gelacht.
Ich war nie der super Wanderfan. In der Schulzeit ist man öfter wandern gegangen, aber so richtig was abgewinnen konnte ich dem nie. Obwohl man dazu wohl auch sagen muß, dass dieses Wandern auch nur in der Ebene war und nicht mit dem zu vergleichen, was mich erwarten sollte.

Eine Freundin erzählte mir also, dass sie mit einer Gruppe wandern gehen möchte. Nach New Hampshire in die Berge (white mountains), um den Indian Summer von oben zu sehen. Ein so schöner Gedanke, dass ich mich tatsächlich hab breitschlagen lassen um dort mitzugehen.

Also am frühen morgen los und ab in die Berge. Leider war das Wetter schon etwas schlechter und kälter geworden, aber schon nach wenigen Metern den Berg hinauf, war ich nur noch im T-shirt. Ja, ja Kondition gleich null :)
Denn wie schon gesagt mit dem wandern, dass ich gewohnt war, hatte das mal so garnichts zu tun. Na gut wenn man ja auch den Indian Summer von oben sehen will, muß man halt auch den Berg irgendwie hochkommen ;)
Nun gut es war also eher klettern :)

Hier mal der Versuch den Weg nach oben einzufangen. Aber so steil wie es aussah als ich das Bild machte, kommt es leider überhaupt nicht so rüber.
Da wo der Hund im Viererblock links unten ist, von da kam ich her. Ich dachte mir oft genug, ok hochkommen geht ja noch, aber wie zum Henker soll man da wieder runter. Aber gut zum Glück war ja der Plan, dass wir über den Bergkamm wandern und einen anderen Weg nach unten nehmen wollten. Dazu aber dann später mehr. 
Gleich am Anfang hatte ich dann noch ne ziemliche Schrecksekunde, als wir so ne Wand hochgeklettert sind und ich durch den Rucksack mein Gleichgewicht fast verloren und rückwärts runtergestürzt wäre. Zum Glück war jemand hinter mir und ich konnte mich auch grad noch so festkrallen. Aber mein Herz hatte dann doch ganz schön gerast. War ich froh, dass nach der Wand erstmal normaler Weg kam, um mich wieder zu beruhigen. Ich hab gezittert.

Ich bin auch die ganze Zeit hinten gewesen nach meinem eigenen Tempo, was zur Folge hatte, dass ich die Gruppe zwar immer wieder eingeholt hatte, als die ne Pause gemacht haben, aber meine Pause somit immer sehr kurz war ;) 
Naja und so im hochlaufen und mehr auf den Weg, als auf alles andere zu schauen, denke ich mir irgendwann, man es wird kalt. Und es fing dann tatsächlich auch an zu schneien, aber gefühlt eher Schneeregen. Und als ich so einaml dann um mich schaue denke ich doch es tritt mich ein Pferd. Da war lauter Schnee um mich rum. Sah total schön aus, war aber auch total unreal irgendwie. 
Es hatte dann auch wieder aufgehört und ist geschmolzen. Aber ein richtig toller Anblick. 
So sind wir jedenfalls stundenlang nach oben gewandert und endlich waren wir auch oben. Und ja erstmal muß ich sagen, dass dieses rumgeklettere mir wirklich Spaß machte. Aber die Belohnung, die man dann bekommt, ist auch der Hammer. 
Aber ich lasse glaube ich einfach mal die Bilder für sich sprechen :)
Ist das nicht einfach wundervoll. Man fühlt sich wie der König der Welt da oben. Und wir konnten sogar ein bißchen die Farben der Bäume erkennen, leider war das Wetter ja nicht sooo super. Und ja in den zwei letzten Bildern erkennt man auch gut dass es wieder zuzog und so hatten wir dann beschlossen, doch nicht über den Kamm zu gehen, weil man erstens mal keine schöne Sicht hätte und dann war die Gefahr zu groß im Dunkeln den Berg wieder runter zu müssen. Also doch alles wieder zurück. Ahhhh oh meine Güte, wie soll das denn gehen.

Aber gut, irgendwie war es sogar leichter. Zwar konnte man sich an nichts hochziehen aber trortzdem fanden die Füsse ganz von selbst den Halt auf dem Weg nach unten. Das einzige blöde war, durch das Tauen des Schnees war es eine richtiger Matsch auf dem Weg nach unten.

Es war ein super Abenteuer und ich habe wirlich Spaß gefunden an solchen Touren. Wenn es sich ergibt mache ich das gerne wieder. Dann aber vielleicht ohne Schnee sondern bei gutem Wetter :)
Ich bin so stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Das war so ne richtige kleine Prüfung.

Danach waren wir noch schön essen und haben den Abend ausklingen lassen, bis wir uns auf den Weg nach Hause gemacht haben. 
Ich habe wie ein Baby geschlafen in dieser Nacht :)

Oh ja und der nächste Morgen war eine Qual. Dadurch dass man auf dem Weg nach unten, den Halt immer suchen muß und das ganze Gewicht auf den Oberschenkeln liegt, war das der schlimmste Muskelkater den ich in meinem ganzen Leben hatte. 
Treppenlaufen war der totale Horror (und zwar das runterlaufen mehr als das hochgehen) und ich habe es wirklich versucht dem zu entgehen und überall die Rolltreppe oder Aufzug zu nehmen. Leider war das nicht überall möglich und es war wirlkich kein Spaß. Aber selbst nach dem Muskelkater kann ich nur sagen, ich würde es jederzeit wieder machen. 

Man fühlt sich einfach nur Frei da oben :)


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